Nehmt Abschied Brüder
ich solche pflegeintensiven Behandlungsmethoden für mich ausschließe? Von verschiedenen Akademikern wurde ich angesprochen, ob ich keine Angst vor dem Tod hätte: Warum das, wo aktuell die Wahrscheinlichkeit, an Covid 19 zu sterben, bei etwa 1 bis 2 % liegt. Diese Zahl kommt vom Verhältnis derzeit täglich positiv getesteter Personen zur täglichen Todesrate im Rahmen Covid 19. „Nein, vor dem Tod habe ich keine Angst, nur vor demWeg dahin.“ Dies liegt auch daran, dass ich mich als Atheisten sehe. Die Anderen sind konsequenterweise Theisten; die müssen an Überirdisches glauben. Wenn ein Mann z.B. gläubiger Muslim ist, dann weiß er, dass nach dem Tod viele Frauen auf ihn warten. Meine Erfahrung ist hingegen, dass eine Frau genügt. Mancher Christ erfuhr im Religionsunterricht, dass nach dem Tod die Hölle für Böse, der Himmel für Gute und das Fegefeuer für mässige Sünder vorgesehen ist. Ich selbst zähle mich zu den mässigen Sündern und wäre somit ein Fegefeuerkandidat. Nachdem ich nun als Atheist weder zu Fegefeuer, Himmel, Hölle noch zu vielen Frauen zugewiesen werde, sondern mit meinem Tod alles einfach aufhört, ist der Tod für mich kein wirkliches Problem – und am Ende eines jeden Lebens kommt der Tod, selbst wenn man den Zeitpunkt dank guter Medizin und viel Impfen vielleicht hinauszögern könnte. Zu „warum keine Angst“ kommt hinzu, dass ich etwas aussagen darf, was ein Politiker wie Wolfgang Schäuble nicht darf, nämlich feststellen, “dass das Leben eines jüngeren Mitmenschen diesem noch bevorsteht”. Herr Schäuble und ich mit damals 77 und 60 hatten den größten Teil des Lebens schon hinter sich. Selbst mit 60 liegt der größte und mit hoher Wahrscheinlichkeit der ereignis - reichste Teil des Lebens schon zurück. Und wenn ich 100
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