Nehmt Abschied Brüder
Die Bekämpfung von Suizidvorstellungen gewann gerade in den letzten Jahren an Bedeutung. Unterstützt durch Religionen, die Suizid nicht akzeptieren können, und durch in unseren Religionen vorhandene Prinzipien, die den Suizid unterbinden sollten, wie „nach Mord oder Selbstmord kommt man in die Hölle“ ist Suizid ein eher selten gewählter Weg. Abweichend davon ist der in einigen Kreisen der islamischen Weltreligion verbreitete Selbstmordakt als Märtyrertat durchaus akzeptiert. An- sonsten tut unsere Gesellschaft vieles dafür, dass sich niemand umbringt. Das war in Zeiten des 1000jährigen Reiches, das nur von kurzer Dauer war (Zitat Prof. Dr. K. Dieter, Weingarten) anders, da z.B. das Städtchen Dem - min im damaligen Deutschen Reich Ende April/Anfang Mai 1945 zur Hauptstadt des Selbstmordes avancierte [2] und Selbstmord für viele Personen bevorzugt wurde angesichts der zum Kriegsende präsenten sowjetischen Truppen. Weder die abrückende und vertriebene deutsche Wehrmacht noch die rote Armee zeigten sich zimperlich im Umgang mit Menschen und Material. Wenn sich heute in unserer Gesellschaft jemand um - bringen möchte, ist er gut beraten, sich dazu nicht zu äussern. Ansonsten würden die in unserer Gesellschaft gut funktionierenden Suizidabwehrmechanismen greifen. Da ich über viele Jahre an der Hochschule Luzern unter- richtete und versuchte, junge Personen zu Ingenieuren auszubilden, ist mir durchaus bewusst, dass Ausbildung nicht in allen Fällen zum gleichen Ergebnis führt. Es geschah, dass Studierende etwas Anderes wahrnahmen, als mir im Sinn stand und - das ist mein Problem - dass manche Studierende nach dem Studium nicht die gleiche Vorstellung von der Welt hatten, wie ich meinte, dass sie haben sollen. Es haben somit nicht alle an der Hochschule Luzern ausgebildeten Ingenieure die identischen Kennt nisse und die identische Weltvorstellung. Es ist davon
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