Nehmt Abschied Brüder

ihren Lebensstil zu wählen. Diese Maxime galt bis anhin auch für eine Definition des Begriffes „Nachhaltigkeit“. Ob die Maxime in dieser Form weiterverwendet werden soll oder ob ein Abschiednehmen von derartigen Maximen überlegt werden sollte, darf Gegenstand eines gesell- schaftlichen Diskurses werden. Sicherlich war die Aussage von Gro Harlem Brundtland im Jahr 1987 gerechtfertigt und in gewisser Hinsicht sogar revolutionär. Im Jahr 1987 war es noch nicht lange her, bzw. noch fragwürdig, ob alle Menschen auf diesem Erdball als gleichwertig gesehen werden sollen. Auch Jahre später sind viele Ansichten zu vernehmen, die beinhalten, dass Teilnehmer einiger Bevölkerungsgruppen in ihrer Wertigkeit unterschiedlich betrachtet werden sollen. So vernimmt man häufig in der westlichen demokratischen und freiheitsliebenden Gesellschaft die Ansicht, dass Menschen mit gegenüber unseren Vorstellungen anderen Verhaltensmustern auch unterschiedlich bewertet werden dürfen. Fridays for future als Jugendbewegung hat als Ziel, auch zukünftig lebenswerte Bedingungen auf der Erde zu haben. Ausserdem fordert die Bewegung, sich der Be- wältigung der Klimakrise ernsthaft anzunehmen. Mag sein, dass mancher Teilnehmer der Fridays for future – Kundgebungen, vielleicht aus Bequemlichkeit oder aus sonstigen Gründen, nicht das wesentliche Ziel vor Augen hat. Aber auch frühere Jugendbewegungen waren nicht vollständig durch enthusiastische Aktivisten ge- bildet. Die Bewegungen hatten dennoch eine teils lange Nachwirkung. Mag ausserdem sein, dass die Argumente von Fridays for future – Anhängern nicht immer tref- fender sind als Argumente anderer Personen. Dafür darf der Fridays for future – Bewegung einerseits eine gute Zielorientierung, andererseits eine großartige Wahrne - hmbarkeit zugesprochen werden.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=